Wer bist du und welche Position an welchem Standort hast du bei der JOVITA Rheinland?Mein Name ist Maximilian Bluhm und ich habe 2011 meine staatliche Anerkennung zum Heilerziehungspfleger, sowie 2020 eine Weiterbildung zum Betriebswirt im Gesundheits- und Sozialwesen erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit arbeite ich als stellvertretende Regionalleitung für den Standort Eitorf. Das bedeutet, dass ich für das Julius-Gauhe-Haus, die Außenwohngruppe Lärchenweg und das Hauptgebäude, die Villa Gauhe, zuständig bin. Mein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Dienstplanung von ca. 50 Mitarbeiter:innen, Teambesprechungen, VivendiPD und besonders als Ansprechpartner für alle Leistungsnehmer:innen, sowie weitere Themen, die das operative Geschehen betreffen.
Was gefällt dir am besten hier bei uns?
Ich habe 2007 mit einem freiwilligen Sozialen Jahr in der Villa Gauhe begonnen und dort mein Herz an diesen Bereich, an die Villa Gauhe und an die Leistungsnehmenden verloren. Damals noch von einem anderen Träger geleitet, hatte die Villa Gauhe immer schon ihren eigenen Charme gehabt und war eine lange Zeit ein Vorreiter in der Eingliederungshilfe. Durch den Trägerwechsel und die Übernahme der JOVITA Rheinland wurde das System und der Schwerpunkt Eingliederungshilfe neu und moderner umgesetzt und ich fühle mich als Mitarbeiter in den Werdegang und in die Gestaltung voll eingebunden. Ich hatte bis jetzt noch nie einen Arbeitgeber, bei dem ich so stark mitwirken konnte. Persönlich gefällt mir am besten das familiäre Umfeld, dass man sowohl mit seinen Kolleg:innen, als auch mit den Leistungsnehmer:innen hat. Hier wird geweint, gelacht, gefeiert. Mit den Jahren sind aus vielen Kolleg:innen Freunde geworden, mit denen man trotzdem kritisch über Themen diskutieren kann, ohne dass es auf die persönliche Ebene geht.
Bitte erzähle uns von deinen besten Momenten aus dem Arbeitsalltag, die du seit Antritt deiner Stelle bei uns erlebt hast.
Da ich seit nun gut mehr als 14 Jahren in der Villa Gauhe tätig bin, ist es schwer die besten Momente zu benennen, da es weit mehr als nur einige wenige sind. Trotzdem würde ich als Erstes meinen Anfang im Freiwilligen Sozialen Jahr benennen und damit verbunden meine unermüdlichen Versuche es allen Leistungsnehmer:innen recht zu machen. Gerade zu Anfang werden immer wieder die eigenen Grenzen von neuen Mitarbeiter:innen und vor allem FSJler:innen getestet. Naiv wie ich war, gab es da dann auch mal neun Kugeln Eis beim Eisdielen Besuch oder ich wurde zum persönlichen Kellner von einer Leistungsnehmerin beauftragt. Ein weiteres Highlight war der Bereichswechsel in die Außenwohngruppe Lärchenweg und der damit verbundenen neuen Herausforderung der verantwortlichen Fachkraft. Der Lärchenweg besteht aus zwei Doppelhaushälften mit jeweils vier Leistungsnehmer:innen, die dort zum Teil seit über 20 Jahren zusammenwohnen. Dort ein Team zu leiten und alte Strukturen aufzubrechen, hat viel Kraft gekostet, jedoch auch viel Spaß gemacht. Vor allem sind mir die einzelnen Leistungsnehmer:innen ans Herz gewachsen und ich musste noch einmal neu lernen, was es heißt eine gesunde Nähe oder eben Distanz aufzubauen, da jeder einzelne mich in meinen Erfahrungen so viel weitergebracht hat, wie ich es vorher nicht kannte. Was natürlich auch ein toller Moment war, war mein Aufstieg in der JOVITA zur stellvertretenden Regionalleitung.
Durch jahrelange enge Zusammenarbeit und Beginn als FSJler hatte ich große Bedenken von vielen langjährigen Mitarbeiter:innen in meiner neuen Rolle nicht ernst genommen und anerkannt zu werden. Doch dies war niemals ein Problem. Im Gegenteil, ich wurde bestärkt und bekam immer den vollen Rückhalt und Respekt. Dieser Rückhalt, der von hinten kam, wurde mir zeitgleich von vorne gegeben. Eines meiner ersten Gespräche hatte ich mit Herrn Reichstein, in dem er mein Potenzial erkannte und indem ich durch die Geschäftsführung volle Unterstützung bekam. Sehen und gesehen werden ist wohl ein Motto, dass ich mir seitdem selbst auf die Fahne geschrieben habe.
Wie viel Spaß macht dir deine Arbeit bei uns?
Die Arbeit in der JOVITA Rheinland und in der Eingliederungshilfe macht mir enorm viel Spaß. Aus meiner Sicht ist genügend Zeit für jeden Einzelnen da. Selbstverständlich gibt es auch mal stressige Situationen. Trotzdem gibt es immer die Möglichkeit, wenn man es persönlich zulässt, dass Dienste verlängert werden, ohne dass sich jemand über die Mehrarbeit beschwert. Ein besonderer Unterschied zu anderen Berufen im Sozialbereich ist, dass wir uns ohne schlechtes Gewissen auch mal zu unseren Leistungsnehmer:innen setzen können und mit diesen einfach mal einen Kaffee trinken und ein Gespräch führen. Immerhin sind wir zu Gast bei ihnen und niemand möchte jemandem bei sich zu Hause haben, der permanent unter Strom steht und wie wild durch die Flure hetzt.
Wie zufrieden bist du mit dem Gehalt, den Zulagen und den Benefits?
Auch wenn ich hier sicherlich auf Kritik stoße und mich sehr unbeliebt mache, muss ich sagen, dass ich mit meinem Gehalt sehr zufrieden bin. Selbstverständlich geht es immer besser, aber ich wusste, für welchen Beruf ich mich entschieden habe und hätte damals nicht gedacht, dass sich unser Bereich so entwickelt, wie es gerade ist.
Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an Benefits, die on-top kommen. Es gibt beispielsweise auch die Möglichkeit, ein E-Bike zu leasen. Es gibt eine Aktion Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen, Leistungsentgelt, auch wenn es anders im AVR umschrieben wird, gibt es ein Weihnachtsgeld und vieles mehr. Eine weitere tolle Sache ist, dass es die Möglichkeit gibt jede Mahlzeit mit den Leistungsnehmer:innen einzunehmen. Diese ist zwar konzeptionell begründet, jedoch ist es aus meiner Sicht ein weiterer Mehrwert für jeden.
Wie ist die Stimmung im Team?
Die Stimmung im Team ist sehr wechselhaft, was es aus meiner Sicht jedoch belebt und angenehm macht. Ein durchweg homogenes Team, wo es keine Streitpunkte gibt, ist für mich ein Team, welches sich nicht weiterentwickelt, da nicht genügend verschieden Ansätze zu Reibungen führen. Trotzdem schaffen wir es immer wieder uns zu fangen und gemeinsam an Zielen zu arbeiten, sodass diese erfolgreich erreicht werden können.
Ich sehe immer wieder im Team, dass eine gute Stimmung herrscht. Wenn Mitarbeiter:innen beim Dienst hereinkommen, um kurz „Hallo“ zu sagen, weil sie gerade in der Nähe waren, zeigt, dass sich alle mit der Einrichtung und dem Träger identifizieren und auch gerne außerhalb des Dienstes vorbeikommen.
Wie wird bei der Dienstplangestaltung auf deine Wünsche eingegangen?
Da ich mittlerweile in einer Leitungsfunktion agiere und relativ frei in meiner eigenen Dienstplangestaltung bin, würde ich gerne meine Ansprüche an mich als Dienstplaner für 50 Mitarbeiter:innen festhalten. Es ist nur fair, dass ich nicht immer alles einhalten kann, aber der Anspruch bleibt trotzdem hoch gesetzt. Ich versuche den Mitarbeitenden ein Mindestmaß an Planungssicherheit zu bieten und eine gewisse Kontinuität für jeden Einzelnen zu schaffen. Zudem ist es mir im Schichtdienst wichtig, dass die freien Wochenenden des Einzelnen im Wechsel freigehalten werden und ich vereinzelt mit Mitarbeiter:innen spreche, wenn Ausfälle kompensiert werden müssen. Ich erwarte eine gewisse Flexibilität und Einsatzbereitschaft jedes Einzelnen, sowie Eigenverantwortung bei Dienstausfällen einzuspringen, versuche jedoch immer wieder einen entsprechenden Ausgleich zu schaffen. Zu guter Letzt versuche ich Dienstpläne bereits zum 01. eines Vormonats auszuhängen, damit Mitarbeiter:innen genügend Zeit haben ihre Wünsche an mich weiterzugeben.
Was schätzt du an deinen Führungskräften und deinem Arbeitgeber?
Ich schätze an meiner Geschäftsführung und an meinem Arbeitgeber, dass ich ernst genommen werde und auch kritisch Themen ansprechen kann. Zudem stehen mir die Türen für Fragen immer offen und ich fühle mich nicht fehl am Platz, oder habe das Gefühl, dass ich mit meinen Themen/ Fragen nerve. Ich habe das Gefühl, dass ich in einem jungen innovativen Unternehmen arbeite, dass nicht die klassische veraltete trockene Arbeit mit Menschen mit Behinderung leistet. Im Gegenteil: neue Ansätze heißen neue Wege. Der Spruch: „Das haben wir immer so gemacht“ gilt nicht.
Hast du das Gefühl, deine Arbeit wird wertgeschätzt?
Durch meinen Werdegang in der Villa Gauhe und in der JOVITA Rheinland fühle ich mich vollkommen wertgeschätzt. Wie schon oben genannt, sehen und gesehen werden ist die Devise. Hierzu gehört auch die Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen, wo immer wieder Wert auf die jeweiligen Meinungen gelegt wird.
Würdest du eine Stelle im Unternehmen deinen Freunden empfehlen und warum würdest du Ihnen empfehlen sich zu bewerben?
Sofort! Allein schon wegen des Benefits Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen. Nein, Spaß beiseite. Ich würde nicht nur, ich habe auch schon! Aus meiner Sicht könnte ich nicht guten Gewissens bei einem Arbeitgeber arbeiten, wenn ich diesen nicht weiterempfehlen kann. Was mir guttut, soll auch anderen Menschen guttun. Es gibt die Möglichkeit seine Stärken und Fähigkeiten einzubringen und so das komplette multiprofessionelle Team zu bereichern. Was möchte man denn mehr?